Auf den ersten Blick stimmen die Ergebnisse einer Umfrage der Lowell Group durchaus optimistisch: Die Deutschen fühlen sich mehrheitlich zum Thema Geld und Finanzen gut informiert. Doch bei näherem Hinsehen offenbart sich das Problem: Ein Gutteil überschätzt die eigene Finanzkompetenz und muss selbst bei einfachen Fachbegriffen passen. Wie die ascent AG hervorhebt, kann sich ein mangelndes Grundverständnis für finanzielle Zusammenhänge jedoch durchaus schnell als gefährlich erweisen. Nur so lassen sich beispielsweise gefährliche Trends wie die aktuelle Schulden-Challenge auf der Social-Media-Plattform TikTok erklären: Hier versuchen vor allem junge Menschen, sich mit der Höhe ihrer Schulden gegenseitig auszustechen.
Vielen fehlt grundlegendes Verständnis für die Funktionsweise des deutschen Rentensystems
Um herauszufinden, wie es um das Finanzwissen der Deutschen bestellt ist, hat Lowell DACH gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut OnePoll 2.000 Menschen ab 18 Jahren zu verschiedensten Sachverhalten rund um das Thema Geld befragt. Und nimmt man ihre Selbstwahrnehmung zum Maßstab, so sieht es gut aus: Immerhin 70 Prozent der Befragten schätzen ihre finanzielle Bildung als ausreichend ein. Wird jedoch nachgefragt, tun sich schnell zum Teil erhebliche Wissenslücken auf. So wussten etwa zwei Drittel der Befragten nicht, was das Renteneintrittsalter ist, noch mehr, nämlich 81 Prozent, konnten mit dem Begriff des Umlageverfahrens nichts anfangen. So fehlt einer großen Mehrheit also ein grundlegendes Verständnis für die Funktionsweise des deutschen Rentensystems, das sich eben genau über dieses Umlageverfahren finanziert: Die derzeitigen Rentenzahlungen werden mithilfe der Beitragszahlungen der gegenwärtig Versicherten (plus Bundeszuschüsse) geleistet, die Bezüge der heutigen Rentner also von der aktuell noch arbeitenden Generation finanziert. Wer dieses zunehmend versagende Funktionsprinzip nicht versteht, erkennt nach Einschätzung der ascent AG gegebenenfalls auch die Dringlichkeit der privaten Altersvorsorge nicht.
Mit „Buy-Now-Pay-Later“-Angeboten sind Schulden schneller denn je gemacht
Auch wenn der Kauf auf Raten keine neue Erfindung ist, zählen kreditbasierte Zahlungsoptionen von spezialisierten Bezahldiensten nach dem „Buy-Now-Pay-Later“-Prinzip zu den verhältnismäßig neuen Angeboten auf dem Markt. Vor allem im Online-Handel sind Zahlungsdienstleister wie Klarna, Stripe, PayPal und Co. weit verbreitet und bieten Verbrauchern auch für kleinere Beträge die Möglichkeit, Produkte zu kaufen, ohne unmittelbare Zahlungen leisten zu müssen.
Lediglich 36 Prozent der Deutschen können laut der Lowell-Umfrage mit dem Begriff „Buy-Now-Pay-Later“ etwas anfangen. Dementsprechend wenig scheint sich das mit derartigen Bezahlmodellen verbundene Verschuldungsrisiko herumgesprochen zu haben. Besonders weit verbreitet ist die Nutzung der Zahloption unter jenen, die laut eigener Aussage über keine finanzielle Bildung verfügen. Diese würden zu 38 Prozent die kreditbasierte Bezahlvariante nutzen – und dies zum Großteil, ohne sich viele Gedanken darüber zu machen, ob sie die Schulden später auch bezahlen können: Lediglich 20 Prozent von ihnen gaben an, vor der Nutzung sicherstellen zu wollen, dass sie die anschließenden Zahlungen auch fristgerecht würden leisten können.
Wie gefährlich es ist, derart unbedacht Schulden zu machen, zeigt die hohe Überschuldungsquote in Deutschland: Zahlen von Statista zufolge gelten rund 8,48 Prozent der volljährigen Deutschen als überschuldet, bei Männern liegt der Anteil mit 10,56 Prozent noch einmal deutlich höher. Auch die TikTok-Challenge, bei der User unter dem Hashtag #klarnaschulden Screenshots von ihren Außenständen bei dem schwedischen Zahlungsanbieter Klarna auf der Social-Media-Plattform posten, belegt nach Einschätzung der ascent AG einen häufig allzu leichtfertigen Umgang mit der Schuldenproblematik.
Glücklicherweise muss sich niemand mit eventuellen Wissenslücken in Gelddingen abfinden: Die ascent AG bietet regelmäßig Vorträge an, bei denen alle ihre Finanzbildung aufbessern können.